Der Ottakringer-Hansi
Der Ottakringer-Hansi war wieder da. Wenn er bei der Tür rein schlänkert, breitbeinig wie John Wayne sich durch die Tische kämpft und behende Platz nimmt, dann geht die Sonne auf. Ein Zwinkern der lebenserprobten Augen und er winkt mich zu sich. „I sog da wos. I sog da wos. Waast, wo i heit nocht woar?“ Ich schüttle den Kopf. „Des wüsst ned wissn. Des wüsst ned wissn. Hollywood, es woar Hollywood.“ Dabei winkt sein Zeigefinger warnend vor den Gefahren des Lebens und sein Körper, schwer auf den Tisch gestützt, lebt, aber nicht mehr.
Dann gibt´s den Mokka Brazil für den Ottakringer-Hansi und die Geschichten von Falco, John Lennon und Ursula Andress müssen wieder warten. Oder es ist Muttertag. Dann zeigt er mir die Briefe, die er als Bub an die Mama geschrieben hat. Nachdem er von der Gstättn zu ihr heim ist. Und der ganze Alkohol, der seinen Körper durchtränkt hat, weicht für Sekunden aus seinen Augen und eine Träne rinnt ihm die Wangen runter. Schön ist auch die Geschichte, wie Paul McCartney bei ihm in der Gasetagenwohnung im 16. Wiener Gemeindebezirk am Klo saß. Wenn er daran denkt, der Ottakringer-Hansi, dann strömt sein ganzes Blut, sein ganzes Leben nochmal durch ihn durch. Bezahlen wird er beim nächsten Mal und der Mokka Brazil bleibt unberührt am Tisch zurück. Bis bald, Hansi, und immer locker bleiben.
Kommentare